Historische Iris am Wegesrand – bitte Finden und Retten.
27. November 2017Historische Stauden, die die Jahrzehnte, oder gar Jahrhunderte bis zur Gegenwart in unseren Gärten überlebt haben, gehören zweifelsfrei zu den ganz Harten unter ihren botanischen Zeitgenossinnen.
Gründe, sie auch weiterhin in unsere Gärten zu pflanzen, gibt es viele.
Das Erbgut historischer Staudenraritäten ist manchmal auch für Züchtungsbetriebe interessant, um zukünftigen Züchtungen die Unverwüstlichkeit ihrer Vorfahrinnen einzukreuzen.
Eine historische Staude kann zum Baujahr unseres Hauses passen, oder auch zu dem eines zu restaurierenden Parks. Keine glaubwürdige Restauration eines Denkmals sollte ohne den passenden Bewuchs aus der jeweiligen Epoche auskommen.
Vielleicht gefällt uns aber auch eine Beetgestaltung, für die wir Stauden von architektonischer Zartheit und besonderer farblicher Zurückhaltung suchen. Bieten können uns das oftmals botanische Kreationen, die älter als das Züchtungsjahr 1930 sind.
Vielleicht gehören wir aber auch zu den gärtnernden Menschen, die sich in eine Spezies einfach besonders verguckt haben, und wir ihnen gar unser Gärtnerleben verschrieben haben. Dann werden Spezies zu Persönlichkeiten, deren Genealogie wir kennen möchten. Wer ist die Vorfahrin meiner Lieblingsstaude, und welche ihre Kinder? Glücklich werden wir dann in Pflanzengesellschaften, wo auch Andere nach Vorfahren und Kindern von Lieblingsstauden suchen. Dort gibt es immer Gärtnernde, die Schützlinge zur Adoption freigeben. Oder wenn das nicht der Fall ist, finden wir Besonderheiten in verlassenen Gärten, oder gar geschändete Stauden auf zukünftigen Baugrundstücken.
Dann haben wir die vom Aussterben Geretteten im eigenen Garten immer um uns, auch wenn es die Baujahre, mit denen wir unfreiwillig umbaut wurden, nicht erfordern.